Donnerstag, 15. Juli 2021

Etappe 9: Nach der Sturmnacht

Was für eine Nacht! Weil es kalt und regnerisch ist, kriechen wir in die Zelte, Mark tauscht sein Biwak mit einem Mietzelz - eine weise Entscheidung. Die ganze Nacht werden wir von Sturmböen und Regenprasseln heimgesucht, an Schlaf ist nicht zu denken. Immer wieder stütze ich die Seitenwände des Zelts mit armen und Händen, damit der Wind das Zelt nicht zerdrückt bzw umwirft. Die Pläne hält dem Wasserdruck nicht ganz stand, es rieselt feiner Wasserdampf auf mich herab. Außerdem drückt es Regenwasser seitlich in das Unterzelt hinein, am Morgen sind Schlafsack und meine Klamotten nass. Die Blase treibt mich nach draußen und ich werde von Böen umgeworfen. Es hilft nichts, ich packe die nassen Sachen ein, stopfe bei Windgeschwindigkeiten von 80 km/h das Zelt in den Rucksack. Ich gebe Mark Bescheid, der mit mir los geht. Es steht zunächst ein langer Abstieg in den Nebel und gegen den Wind bevor. Nach zwei Stunden lichtet es auf und der Regen lässt nach. In einer Bergerie stärken wir uns mit Baguette, Käse und Kaffee. 
Am Nachmittag kommen wir andere Bergerie de l'Onda an, ein schöner Campingplatz erwartet uns. Innerhalb von zwei Stunden haben wir alle Sachen auf der Wiese verteilt, getrocknet, Zelt aufgebaut, Essen für den Abend sowie Frühstück bestellt.
Amelie und Anni treffen ein, sie haben bis Mittag in Zelt gehockt und das Ende des Sturms abgewartet.
Das Abendmenü ist super: Gemüsesuppe, veg Lasagne, Brot mit Käse und Mousse au chocolate!
Leider kommt wieder Wind auf, die zweite Sturmnacht kommt. Zum Glück ohne Regen.

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