Montag, 10. Oktober 2022

Wandern im Nationalpark Schwarzwald - Baiersbronn

Herbstzeit ist Wanderzeit. Während wir sonst häufig als Streckenwanderer mit Gepäck unterwegs waren, entschieden wir uns diesmal für eine Ferienwohnung in Baiersbronn. Die Auswahl an Wanderstrecken, die direkt oder in Nähe von Baiersbronn starten, ist sehr groß. Dank "Schwarzwald plus" sind auch die Öffis kostenlos, weshalb wir das Auto die ganze Zeit stehen lassen konnten.
Die Markierung der Wege als auch die Einteilung in Kategorien ist derart gut gelungen, dass ich das Smartphone mit den Navi-Apps so gut wie gar nicht brauchte. Folgende Routen sind wir gewandert: Panoramasteig (15 km), Bannwald-Tour (14 km), 2-Seentour (22 km), Sattelei-Steig (14 km). Ein Besuch im Nationalparkzentrum durfte natürlich nicht fehlen.
Bei der Beschreibung der Touren wird manchmal etwas dick aufgetragen, deshalb war ich sehr positiv überrascht, dass es viele Pfade und Waldwege und nur wenig Asphalttreterei gab. Die Aussichten waren - was auch dem guten Wetter geschuldet war - super.
Einen Tag nutzen wir zum Besuch von Maria und Siegfried in Denzlingen.


















 

Dienstag, 19. Juli 2022

9. Tag, die Salzach entlang

Am Abend erreicht uns eine Nachricht von Xüdi und wir lesen neugierig den Reiseblog von Olga. Ich freue mich sehr, zur Abwechslung ein Reisetagebuch zu lesen, statt zu schreiben. Danke Olga, deine  Texte sind super! 
Der Abschied vom Auwirt fällt uns nicht leicht, es ist ein toller CP. Der Start ist heute nervig. Der Reifen verliert wieder Luft 😡. Der alte Mantel scheint nicht mehr zu taugen, er hat ja auch seinen Dienst 13000 km verlässlich getan. Nach einer Zickzackfahrt durch Salzburg - mit ständigen Halts zum Aufpumpen - und Telefonaten finden wir den "Radl-Fürst", der einzige Laden der meinen Wunsch-Reifen vorrätig hat. Schnell ist dieser eingebaut und weiter geht's ohne Probleme. Die Salzach bietet viele zum Baden einladende Kiesbänke, an den meisten radeln wir vorbei. Christiane zieht es jedoch so zum Wasser, dass wir doch noch anhalten und uns abkühlen. Glücklich ist sie dann, als wir am CP als erstes im See schwimmen, bevor uns um den Zeltalltag kümmern. Eine besondere Freude macht mir am Abend Anke, unsere Zeltnachbarin, die den Eurovelo 7 vom Nordcap an fährt  und noch bis Palermo weiterradelt. Sie widmet mir eine Stunde am See mit Erzählungen von ihrer Tour, die sie zwischen Bachelor und Master eingeschoben hat.

Montag, 18. Juli 2022

8. Tag

Alles wird gut. Nach dem Pech mit dem Platten sehen wir zwei junge Bikepacker auf der Zeltwiese frühstücken, der Figur nach Boulderer 🙂. Während ich beginne, den Schlauch auszubauen, quatscht Christiane mit ihnen und fragt, ob sie zufällig einen Ersatzschlauch dabei haben. Sie haben sogar zwei dabei und geben uns einen ab! Mein Tag ist gerettet und in wenigen Minuten das Rad fahrbereit 😀. Die Carbon-Gravelbikes mit denen sie unterwegs sind, haben die gleiche Schlauchgröße, welch glückliche Fügung. Entspannt können wir die letzte Etappe angehen, die mit schönen Abschnitten, aber auch mit heftigen Steigungen daher kommt. Von Reichenhall nach Bischofswiesen wird es so steil, dass sogar ein Ebike-Fahrer absteigt und es nicht fassen kann, dass wir die Steigung fahren können. Er beruft sich auf einen schwachen Akku und zu viel Gewicht 😂.
Abgekämpft kommen wir in Berchtesgaden und schließlich in Schönau an. Leider ist der CP völlig überfüllt, wir bekommen ein kleines Fleckchen zwischen zwei Wohnwagen zugewiesen. Es sind einfach zu viele Menschen für die wenigen Sanitäranlagen da, für eine Dusche müssen wir anstehen. Abends radeln wir für ein Radler zum See hinüber 🍻. 
Herrliche Tour! Geniale Landschaft, Biergärten und Wirtschaften wann immer man eine braucht, nette Menschen. Für alle, die Steigungen nicht scheuen, kann ich die Bodensee - Königsee - Route nur weiterempfehlen!
Für uns geht's weiter zum Auwirt in Hallein. Dort waren wir vor vier Jahren schon und sehr zufrieden. Ein Chill-Nachmittag in der Hängematte steht an.

Samstag, 16. Juli 2022

7. Tag

Heute ist "wünsch dir was - Tag".
Direkt nach dem Losfahren finden wir eine Bäckerei mir perfektem Frühstück, danach lassen wir die Räder rollen. Selbst der lange  Anstieg macht Spaß, weil er eine ehemalige Bahntrasse entlang überwiegend durch Wald führt. Die Steigung ist moderat und es läuft einfach prima. Mittlerweile sind wir im Chiemgau angekommen und rollen an Bernau vorbei bis Grassau, wo wir leckeren Kuchen mit perfektem Kaffee schlemmen.
Oh nee! Das hätte ich nicht schreiben dürfen! 3 km vor dem CP, wir machen einen letzten Halt zum Abendessen, passiert es: Hinterreifen platt. Der Ersatzschlauch ist kaputt (warum habe ich mein Reparaturkit nicht vor der Fahrt gecheckt? 🥺🙈).
An der lauten Straße gelingt es mir nicht, das Loch zu finden. Ich baue ihn wieder ein, damit wir bis zum CP schieben können, es sind ja nur 3 km mit 114Hm Anstig 🤪.
Auf dem CP werden wir mit einem tollen Platz mit Aussicht belohnt! Um den Schlauch muss ich morgen kümmern, jetzt gibt's ein großes Radler 😎.

Freitag, 15. Juli 2022

5. und 6. Tag

Schon am Morgen merken wir, der Tag wird heiß. Nach dem Morgenritual, das heute durch frische Croissants von der netten Frau an der Rezeption ergänzt wird, verlassen wir den wunderschönen Kochelsee in Richtung Bad Tölz. Die Wärme nimmt zu, wir schwitzen bei den Anstiegen enorm und auch die Bremsen, die dieses schwüle Wetter lieben, starten koordinierte Angriffe auf unsere Waden. Wir entscheiden uns deshalb für eine Chill-Etappe bis zum nächsten Campingplatz am Stallauer Weiher, den wir nach 35 km erreichen. Den Ausdruck haben wir von 3 jungen Italienern, die von Locarno bis Berlin wandern und täglich an die 30 km wandern. Wir treffen sie bei einer Kaffeepause, die sie sehr genießen: sie machen eine Chill-Etappe, wandern nur 20 km heute.
Nun, wir chillen dann auch unter Bäumen im Schatten, waschen Wäsche, lesen die ganze Zeitung (Süddeutsche), die wir am Vortag gekauft hatten, und gammeln rum.
Ausgeruht und voller Tatendrang schwingen wir uns heute aufs Rad, fahren die 5 km bis Bald Tölz, um dort zu Frühstücken. Enttäuschend stellen wir fest, dass es jede Menge Wirtshäuser, aber keine Cafés oder Bäckereien mit Außenplätzen gibt. Eine Einheimische gibt uns einen Tipp - unsere Rettung. Anschließend schrauben wir uns die Steigungen hoch, bei denen im Schotter die Reifen durchdrehen. Die Abfahrten machen besonders Sapß und wir trudeln um 19 Uhr auf dem Campingplatz in Bad Feilnbach ein. "Kein Platz, Sie müssen leider wieder fahren." "Kein kleines Stück Rasen für ein kleines Zelt?", frage ich. Gemeinsam überreden wir eine Kollegin, uns reinzulassen. Geschafft!

Mittwoch, 13. Juli 2022

3. und 4. Tag

"Ist das schön!", "Ist das herrlich!"
Diese zwei Sätze höre ich heute gefühlte Hundertmal von Christiane. Nachdem wir gestern die Sightseeingtour mit Füssen, Hohenschwangau und Neuschwanstein absolviert haben, verlassen wir heute früh den CP am Bannwaldsee um den Menschenmassen zu entfliehen und durch herrlich geschwungene Hügel die Landschaft zu durchqueren und an Garmisch vorbei bis zum Kochelsee zu radeln. Es gelang mithilfe unserer vereinten Kräfte, ein paar Biergärten, Cafés und Bäckereien links oder rechts liegen zu lassen und somit die 80 km bis zum Kochelsee zu schaffen. Bei einer Rast am kühlen Lindenbach scheuchten wir beim Füßebaden den Flusskrebs auf, der uns entsprechend böse  anschaute, bevor er sich wieder durch die starke Strömung die Kiesel entlang kämpfte.