Mittwoch, 30. August 2023

Hainichen - Haiger

Nach einem völlig verregneten Tag, der meiner Laune arg zugesetzt hatte, trudelte ich nach 25 km in Bad Laasphe ein. Die ersten zwei Gaststätten, laut Google geöffnet, waren geschlossen und ich hatte echt keine Lust mehr auf solche Überraschungen. Bevor ich beim CP noch eine erleben sollte, rief ich an. Zum Glück geöffnet, ich kann auch später einchecken. Im Ort gab es tatsächlich ein geöffnetes Lokal, den Wittenberger Hof, mit vegetarischen Mahlzeiten. Später auf dem CP kam die Platzwartin "ich zeig Ihnen mal was". Ich meinte,.ich habe nur ein ganz kleines Zelt und könne auch hier vorn auf der Wiese stehen". "Ich zeig Ihnen was ohne Zelt", meinte sie. Bei diesem Wetter würde sie immer dem ersten Wanderer oder Radfahrer die Hütte zum Preis eines Zeltes anbieten. So kam ich zu einem Privatbad mit Küche und Wohnraum mit Heizung. Bis zum Morgen war alles wieder trocken. Man darf auch mal Glück haben 😉.
Auf dem weiteren Weg bis Hainichen und weiter bis Rodenbach könnte ich die Weitblicke vom Rothaarkamm genießen. Wo vor wenigen Jahren noch dichter Wald stand, wachsen nun Gräser, Bromberranken, Brennnesseln, Holunder etc. 
Ganze Bergkuppen kahl, der Boden von Harvestern durchwühlt und komprimiert. Statt mit erhobenem Zeigefinger nach Brasilien zu zeigen, sollten die Politiker lieber unsere Wälder pflegen und zukunftsorientiert aufforsten.
In einem der Täler lief mir ein Fuchs über den Weg. Nachdem wir uns ausgiebig beäugt hatten, nahm er doch lieber Reißaus. Rehe sah ich jeden Tag, doch leider lassen die sich nicht so gern ablichten.

Nach insgesamt 9 Etappen und 182 km fuhr ich erstmal für ein paar Tage nach Hause. Sobald die Sachen erledigt sind fahre ich nächste Woche noch einmal los.



Samstag, 26. August 2023

Willingen - Winterberg - Bad Berleburg

Nach dem Abendessen in Schwalenberg fand ich in Eile noch ein Plätzchen im Wald, wo ich eine ruhige Nacht verbringen konnte, sieht man von einer dickköpfigen Maus ab, die mitten in der Nacht unter dem Zeltboden durchkriechen wollte. Aus Sorge um selbigen musste ich sie leider verscheuchen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück in einer Bäckerei im Zentrum folgte ich zunächst dem E1, bevor ich auf den Rothaarsteig wechselte. Auch diesen verließ ich des Öfteren, wenn mir eine Alternative sinnvoller erschien. Dieser Tag war von etlichen Gewittern geprägt, vor denen ich meist rechtzeitig Schutz suchte. In einer Schutzhütte zwängen wir uns zu fünft zusammen, weil ein paar Radler vor dem lauten Krachen Schiss bekamen und sich zu mir gesellten. Kurz vor Winterberg erwischte es mich dann doch noch, bevor ich triefend im Cafe des besten Hotels am Platz unterschlüpfte. Eine Männertruppe auf WE-Tour folgte mir nach und es ergaben sich lustige Gespräche 😜🍺.
Beim Weg zum Campingplatz fuhr gerade der Tross der Deutschlandtour unter dem Jubel der Radsportfans auf die Zielgerade.
Erst im Morgengrauen hörten die Schauer auf, das Zelt musste ich nass einpacken und trocknete es während des Tages bei einer Pause.
Wochende am Rothaarsteig: Endlich traf ich auf einige Wandergesellen/ innen. Mit einem Damenquartett traf ich immer wieder zusammen und saß auf Hoheleihe mit ihnen zu Tisch. Das war ein kleiner Ausschnitt der Erlebnisse, nun folgen Fotos. Die Stelle für diese Nacht ist nicht übel, diese Aussicht vom Schlafplatz haben nicht viele.

into the wild

Marsberg - Adorf - WillingenE1

Ab Bahnhof Marsberg ging's zunächst bergauf, schöne Pfade unterhalb von Obermarsberg. Zunehmend wurde es einsamer und bis Adorf begegnete mir genau eine Wanderin. Das änderte sich auch bis Willingen nicht. Ein paar Bauern sausten mit Trekker vorbei, ansonsten war ich mit der Natur allein. Das Sauerland bietet schon eine herrliche Landschaft, Wälder, Felder und Wiesen wechseln sich ab. Besonders gut gefielen mir die Rastplätze, Hütten oder einfach Bänke, teilweise mit Wassertretbecken ausgestatten, welche bei den Temperaturen sehr erholsam waren. Eine Enttäuschung musste ich am Donnerstag verkraften. Auf der gesamten 20 km Strecke waren alle Gasthöfe geschlossen. Einer dauerhaft, einer hatte Ruhetag. Mein Mittagessen und das Radler zwischendurch fielen aus. Infotafeln lassen vermuten,dass hier alles auf Rad- oder Autofahrer ausgerichtet ist. Mal eben 5 km hin und zurück zu einem Gasthof abseits der Route ist für Wanderer keine Alternative. Zum Glück fand ich in Schwalenberg nach 21 km etwas für meinen Magen.
Die Maus lag fast unversehrt auf dem Weg. Mir schien es, ein Bussard ließ sie fallen.
Einen Platz für die Hängematte konnte ich auch finden 😊.

Mittwoch, 23. August 2023

Wanden längs durch Deutschland

Rike war den CDC in den USA in 6 Monaten gewandert. Nachdem ich sie im Blockbuster traf und sie mir ausführlich davon erzählte, kam mir die Idee, so etwas in Deutschland zu machen. Der E1 führt ja unweit von uns vorbei. Am 19.08. sollte es mit der ersten Etappe von zu Hause bis Meerhof losgehen. Soweit so gut, hätte ich nicht den Anfängerfehler begangen, mit neuen Schuhen loszuziehen. Auf den letzten 10 der 30 km bekam ich starke Schmerzen an der Sehnenscheide auf dem Fußrücken, weil eine Naht darauf drückte. Die Nacht im Zelt war trotz Regens prima, aber am Sonntag lief ich nur noch bis Marsberg, frühstückte dort, und machte mir klar, dass ich die Tour zwecks Schuhwechsel unterbrechen musste.
Heute, am 23.08., geht's nun ab Marsberg weiter. Meinen ursprünglichen Plan, bis zum Titisee zu laufen, muss ich ändern. Der Heizungsbauer hat sich nach 8 Monaten Wartezeit gemeldet. Endlich sind alle Teile eingetroffen und es kann losgehen. Für die Baumaßnahmen möchte ich vor Ort sein, sodass ich die Wandertour also mehrmals unterbrechen werde.
Heute möchte ich bis Adorf, morgen bis Willingen wandern. Übernachten möchte ich überwiegend im Zelt, aber in Ermangelung von Campingplätzen nächtige ich zwischendurch in Pensionen.
Ein paar Eindrücke geben die Fotos vom ersten Tag. Der Pilgerweg bei Atteln war völlig zugewuchert. Mit Stock musste ich mir einen Weg durch die Brennesseln und Bromberranken bahnen 😳. Die vielen Brombeeren am Wegesrand sorgten für einen gesund Snack zwischendurch 😊. Allein unterwegs zu sein bedeutet, häufiger Beobachtungen zu machen. Im Gespräch wäre ich an der Blindschleiche un der Kröte vermutlich vorbeigegangen.

Sonntag, 13. August 2023

Aktivitäten im Zillertal

6. bis 11. August.
Nach der Woche in Finale Ligure fuhren wir zunächst bis Innsbruck und fanden in Denis und Hanna sehr freundliche Gastgeber. Von ihrer Wohnung aus war es nicht weit bis zum Kletterzentrum Innsbruck, wo wir es uns nicht entgehen ließen, die Trainingshalle von Jakob Schubert zu besichtigen und einige Routen zu Klettern. Ab Montag ging es dann hoch nach Mayrhofen, wo uns freundlicherweise Knopf Unterschlupf in ihrem Appartment gewährte. Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an sie!!!
Wir suchten uns die Mehrseilängenroute "Herzblut" im Zemmgrund aus, die vom Parkplatz Breitlahner aus erreichbar ist. Als das Wetter es zuließ, organisierte Knopfs Freund Gavin für Thomas, Dieter und mich Gleitschirm-Tandem-Flüge. Ein herrliches Erlebnis, durchs Zillertal mit grandiosen Ausblicken zu fliegen. Ich hatte das Vergnügen, mit Gavin zu fliegen. Zum Abschluss gingen wir in den "Ewigen Jagdgründen" Sportklettern. Trotz einer Restfeuchte am Fels war es eine Freude, die schönen Routen dort zu klettern. Leider war es sehr voll und vor manchen Routen musste man "sein Handtuch auslegen", um an die Reihe zu kommen.
Ich bin einfach nur glücklich, so viele tolle Freunde und Freundinnen zu haben, ohne die diese herrlichen Erlebnisse nicht möglich gewesen wären. Vielen Danke ihr Lieben!











 

Klettern in Finale Ligure

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Da hatten wir seit Monaten zwei Wochen Klettern geplant, zuerst im Tannheimer Tal, dann im Zillertal, doch es war derart viel Regen gemeldet, dass wir spontan umplanten. Wir hatten zu dritt, zeitweise zu viert, Routen vom Gimpelhaus aus und vom Breitlahner im Zemmgrund aus rausgesucht. Auf der Fahrt recherchierten und planten wir dann komplett um. Da fast für den gesamten Alpenraum schlechtes Wetter vorausgesagt wurde, fuhren wir kurzerhand nach Finale Ligure. Dort erwarteten uns sonniges, warmes Wetter und etliche Klettergebiete. Wir mieteten uns einen Bungalow auf dem Campingplatz und ließen es uns in Finale gutgehen. Statt Hochgebirgskulisse waren nun Meer und Palmen unsere Umgebung. Zum Klettern suchten wir uns schattige Nordwände:  Falesia del tre porcellini, Versante nord, Falesia del Suonatore, Grottino del Bric della croce, Parete principale und weitere.
Mit Thomas und Dieter war es eine reine Freude für mich, die Routen in Angriff zu nehmen. Meine Verletzung (A2 Ringbandriss im Ringfinger) ließ es dank Sporttape zu, auch in den 6er Routen mitzuhalten. Am besten gefielen mir die Mehrseillängentouren. Später stieß dann noch Robert zu uns.
Für die zweite Woche fuhren wir zunächst nach Innsbruck zu Dennis und Hanna, danach weiter nach Mayrhofen, wo uns freundlicherweise Knopf Unterschlupf in ihrem Appartment gewährte. Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an sie!