Donnerstag, 7. September 2023

Usingen - Oberursel - Frankfurt - Dreieich

Teil 4 meiner Deutschlandwanderung

Nun ging es wieder allein weiter. Von Eschbach bw. Usingen durch den Taunus bis in die Mainebene und durch Fankfurt bis nach Dreieich. Dass der Taunus ein herrliches Wandergebiet ist, ist allgemein bekannt. Dennoch überraschte mich, dass ich bei Oberursel einen so schönen Platz für mein Zelt fand. Rundherum auf den Wegen reger Betrieb mit Joggern, Radfahren und Hunde-Spaziergängern, ich im Buchenwald so gut wie unsichtbar für die anderen. Die Luft inmitten des Waldes war herrlich. Mein Schlaf gut und erholsam. Der Weg in Frankfurts Innenstadt war nicht so asphaltlastig, wie ich es erwartet hatte. Die Unter- bzw- Überquerungen der Autobahnen sowie der Fluglärm waren zwar sehr störend, aber die ruhigen Stadtbezirke von Frankfurt kannte ich so nicht. Es gibt grüne Adern mit Parks, auf  denen man gut durch die Stadt wandern kann. Allein die Innenstadt musste ich mittels Asphalttreterei durchqueren.
Im südlichen Bereich herrlicher Wald, doch leider setzt alle 3-4 Minuten ein Jumbo zur Landung an und nervt durch lauten Fluglärm.
Anbei noch ein Bild der bisherigen Gesamtstrecke von ca. 313 km.


Freilichtmuseum Hessenpark bei Ansbach
 
Wald im Taunus bei Oberursel. Unweit davon stand mein Zelt :-)
 
Downtown Frankfurt

Der Römer in F-Altstadt

Blick nach oben aus der Hängematte

Rodenbach - Herborn - Leun - Grävenwiesbach

Hier ein Gastbeitrag von Achim:

Unsere gemeinsamen Wanderetappen begannen in Rodenbach-Bahnhof am Westerwald. Für einige Tage habe ich Daniel kurz entschlossen begleitet. Nach jahrelanger Schreibtischtätigkeit und völlig konditionsfrei forderten mich bereits die erste Steigung aus dem Dilltal in den Westerwald und die Schwerkraft des Rucksacks heraus. Schon bald entdeckten wir die Schönheiten am Wegesrand: Schwämme am Baumstumpf, bemooste Grenzsteine, Mistkäfer, Herbstzeitlose oder braune Grashüpfer, die auf sonnigen Wegen ihre Flugkünste demonstrierten. – Der Westerwald ist groß genug, um den Tal-Lärm zu absorbieren, was man vom Dillenburg nicht behaupten kann. Weiter südlich endete die erste gemeinsame Etappe in Herborn a.d. Dill. Die kleine Altstadt überrascht mit Denkmälern aus dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit, besonders das wuchtige Rathaus von 1589 mit zahlreichen Bürgerwappen und die etwa gleichzeitig entstandene „Hohe Schule“, eine reformierte universitätsähnliche Ausbildungsstätte. Der tschechische Philosoph Johann Amos Comenius studierte hier zwei Jahre. Die kleine Altstadt bildet nicht nur um den Marktplatz ein geschlossenes Fachwerk-Ensemble.

Dass wir in drei Tagen nur zwei Wanderer sahen, mag an der geschlossenen Gastronomie gelegen haben, wie z.B. in Greifenstein, einem Ort mit Weitblick. Der schöne Grenzsteinweg führte weiter durch die etwas verlassene Siedlung „Zukunftsdorf Waldhof“. Das eher unscheinbare Leun an der Lahn steht im Schatten von Braunfels, in dem wir bei einem Eiskaffee die bemerkenswerte Altstadt und das Schloss bewunderten. Es folgte ein längerer Abschnitt durch Mischwald, der bereits zum Taunus gehörte. Die empfehlenswerte DJH in Grävenwiesbach hat sich ganz auf Schulklassen eingestellt. Wanderer wie wir seien leider sehr selten geworden. Für mich ging es am nächsten Morgen nach über 60 Wanderkilometern per Bahn zurück.