Donnerstag, 7. September 2023

Rodenbach - Herborn - Leun - Grävenwiesbach

Hier ein Gastbeitrag von Achim:

Unsere gemeinsamen Wanderetappen begannen in Rodenbach-Bahnhof am Westerwald. Für einige Tage habe ich Daniel kurz entschlossen begleitet. Nach jahrelanger Schreibtischtätigkeit und völlig konditionsfrei forderten mich bereits die erste Steigung aus dem Dilltal in den Westerwald und die Schwerkraft des Rucksacks heraus. Schon bald entdeckten wir die Schönheiten am Wegesrand: Schwämme am Baumstumpf, bemooste Grenzsteine, Mistkäfer, Herbstzeitlose oder braune Grashüpfer, die auf sonnigen Wegen ihre Flugkünste demonstrierten. – Der Westerwald ist groß genug, um den Tal-Lärm zu absorbieren, was man vom Dillenburg nicht behaupten kann. Weiter südlich endete die erste gemeinsame Etappe in Herborn a.d. Dill. Die kleine Altstadt überrascht mit Denkmälern aus dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit, besonders das wuchtige Rathaus von 1589 mit zahlreichen Bürgerwappen und die etwa gleichzeitig entstandene „Hohe Schule“, eine reformierte universitätsähnliche Ausbildungsstätte. Der tschechische Philosoph Johann Amos Comenius studierte hier zwei Jahre. Die kleine Altstadt bildet nicht nur um den Marktplatz ein geschlossenes Fachwerk-Ensemble.

Dass wir in drei Tagen nur zwei Wanderer sahen, mag an der geschlossenen Gastronomie gelegen haben, wie z.B. in Greifenstein, einem Ort mit Weitblick. Der schöne Grenzsteinweg führte weiter durch die etwas verlassene Siedlung „Zukunftsdorf Waldhof“. Das eher unscheinbare Leun an der Lahn steht im Schatten von Braunfels, in dem wir bei einem Eiskaffee die bemerkenswerte Altstadt und das Schloss bewunderten. Es folgte ein längerer Abschnitt durch Mischwald, der bereits zum Taunus gehörte. Die empfehlenswerte DJH in Grävenwiesbach hat sich ganz auf Schulklassen eingestellt. Wanderer wie wir seien leider sehr selten geworden. Für mich ging es am nächsten Morgen nach über 60 Wanderkilometern per Bahn zurück.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen